Gesellschaftsvertrag – Welche Punkte beinhaltet ein Gesellschaftsvertrag?
- Redaktion Anwaltfinden.at
Der Gesellschaftsvertrag in Österreich regelt die Rechtsgrundlagen der Gesellschafter bei einer Unternehmensgründung. Das bedeutet, wer eine Personengesellschaft oder eine GmbH gründen möchte, sollte einen Rechtsanwalt für die Erstellung eines Gesellschaftsvertrages konsultieren.
Aber was beachten bei der Errichtung eines Gesellschaftsvertrages? Was regelt der Vertrag? Welche Aspekte beinhaltet ein Gesellschaftsvertrag?
Der folgende Beitrag bietet Ihnen neben einer umfassenden Gesellschaftsvertrag Aufklärung auch ein Gesellschaftsvertrag Muster Österreich. Dieses dient lediglich nur zur Orientierung. Es wird empfohlen sich für die Erstellung eines Gesellschaftsvertrages an einen kompetenten Anwalt für Gesellschaftsrecht zu wenden.
Inhaltsverzeichnis
- Unter einem Gesellschaftsvertrag versteht man das offizielle Gründungsdokument einer Gesellschaft.
- Ein Gesellschaftsvertrag ist kein gegenseitiger Vertrag, sondern ein gemeinsamer Vertrag.
- Im Gesellschaftsvertrag wird das Verhältnis der Gesellschafter untereinander geregelt.
- Für den Gesellschaftsvertrag GmbH ist ein Notariatsakt erforderlich.
- Für eine GmbH ist ein Gesellschaftsvertrag gesetzlich vorgeschrieben, während eine Offene Gesellschaft und eine Kommanditgesellschaft beispielsweise auch ohne errichtet werden kann.
Was ist der Gesellschaftsvertrag?
Wer eine Personengesellschaft oder eine GmbH gründen möchte, der muss einen Gesellschaftsvertrag errichten.
Dementsprechend ist ein Gesellschaftsvertrag das offizielle Gründungsdokument einer Gesellschaft, durch den die jeweilige Gesellschaft überhaupt erst entsteht. Rechtlich gesehen zählt der Gesellschaftsvertrag zu den schuldrechtlichen Verträgen. Im Gegensatz zu anderen Verträgen ist der Gesellschaftsvertrag kein gegenseitiger Vertrag, sondern ein gemeinsamer Vertrag.
Je nachdem, ob es sich um eine Personengesellschaft Gründung beziehungsweise einen Gesellschaftsvertrag GmbH oder eine Kapitalgesellschaft Gründung handelt, sind der Gesellschaftsvertrag Inhalt und die Gesellschaftsvertrag Formvorschriften verschieden.
Im Folgenden informieren wir Sie nun darüber, was in einem Gesellschaftsvertrag genau geregelt wird und wie die Gesellschaftsvertrag Errichtungserklärung im Einzelnen aussieht.
Was regelt der Gesellschaftsvertrag?
Ein Gesellschaftsvertrag regelt das Verhältnis der Gesellschafter untereinander genau. Ein Punkt im Gesellschaftsvertrag ist die Nennung der Geschäftsführung beziehungsweise der Vertretung der Geschäftsführung.
Darüber hinaus treffen die Beteiligten Regelungen zur Gewinn- und Verlustbeteiligung. Außerdem klären sie das genaue Abstimmungsverhältnis für wichtige Entscheidungen. Ein ebenso nicht zu vernachlässigender Punkt sind genaue Regelungen für den Fall, dass die Gesellschafter die GmbH verkaufen, die GmbH liquidieren, GmbH Anteile verkaufen oder die GmbH auflösen möchten.
Je genauer alle Punkte im Gesellschaftsvertrag geregelt werden, desto effizienter werden Probleme im Nachhinein verhindert. Einen Gesellschaftsvertrag mündlich zu erstellen, ist übrigens ebenfalls möglich – die Schriftform ist nicht in jedem Fall zwingend erforderlich. Wenn Sie einen Gesellschaftsvertrag mündlich errichten möchten, sollten Sie sich im Vorfeld aber gut beraten lassen.
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Gesellschaftsgründung
Bei einer Gesellschaftsgründung und Unternehmensgründung sollten alle Einzelheiten im Gesellschaftsvertrag so detailliert wie möglich festgehalten werden.
Neben der GmbH Haftung, der Klärung der GmbH Steuern und den GmbH Gründungskosten beziehungsweise auch dem GmbH Stammkapital gibt es eine Menge zu beachten. Wenn Sie an einer Gesellschaftsgründung beteiligt sind, sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass der Gesellschaftsvertrag die Basis für die zukünftige Zusammenarbeit mit den anderen Gesellschaftern ist.
Unter anderem deswegen ist eine ausführliche und kompetente Beratung beim Rechtsanwalt im Rahmen einer Gesellschaftsgründung äußerst empfehlenswert. Warum ein Anwalt bei einer Unternehmensgründung noch von Vorteil sein kann, sprechen wir im weiteren Verlauf des Artikels noch einmal an.
Auf jeden Fall nicht auf ihn verzichten sollten Sie bei der Gesellschaftsvertrag notariellen Beglaubigung, die nicht immer, aber in einigen Fällen erforderlich ist.
Zulässige Privatentnahmen
Alle Gesellschafter sollten darauf bestehen, dass im Gesellschaftsvertrag eine genaue Regelung bezüglich der zulässigen Privatentnahmen getroffen wird. Dies ist deswegen so wichtig, weil der Bedarf an Kapital vor allem in den ersten Jahren nach einer Gründung sehr hoch ist.
Wenn also keine Regelung getroffen wird, in welcher Höhe Privatentnahmen der Gesellschafter zulässig sind, kann dies schnell zu Problemen und Reibereien oder einem Gesellschafterstreit führen. Ein Rechtsanwalt für Gesellschaftsrecht kann Ihnen helfen, solchen Problemen vorzubeugen und einen gut durchdachten Gesellschaftsvertrag aufzusetzen.
Darüber hinaus finden Sie auch Hilfe bei anderen Themen, beispielsweise Fragen zu den Unternehmensgründung Voraussetzungen, der Firmenbucheintragung oder der Geschäftsführerhaftung.
Inhalt eines Gesellschaftsvertrages für die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Für die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, also einer GmbH, gelten besondere Regelungen. Hier bedarf ein Gesellschaftsvertrag einer notariellen Beglaubigung – mit wenigen Ausnahmen einer vereinfachten Gründung ohne Notar.
Der Gesellschaftsvertrag für eine GmbH muss alle zwingenden Bestimmungen enthalten, die vorgeschrieben sind.
Darüber hinaus kann und sollte jeder Gesellschaftsvertrag für eine GmbH zusätzliche fakultative Bestimmungen enthalten. Die Frage „Gesellschaftsvertrag – was beachten?“ können Sie sich im Folgenden mit unserer Gesellschaftsvertrag Checkliste zum zwingenden und zum fakultativen Inhalt eines Gesellschaftsvertrags beantworten.
Zwingender Inhalt
Gesellschaftsvertrag Checkliste zum zwingenden Inhalt eines Gesellschaftsvertrags:
- Gesellschafter mit Namen, Geburtstagen und Adressen
- Angaben zur Firma: Name und wenn gewünscht Tätigkeitsbereiche, Rechtsformzusatz der GmbH
- Sitz der Gesellschaft
- Unternehmensgegenstand: In welchem Bereich ist die Gesellschaft tätig? Was ist die Art der Tätigkeit?
- Stammkapital und Stammeinlagen: Stammkapital in Höhe von 35 000 Euro, die Hälfte davon in bar. Die Stammeinlage ist die Höhe des Betrags, den jeder Gesellschafter auf das Stammkapital einzubringen hat.
Fakultativer Inhalt
Gesellschaftsvertrag Checkliste zum fakultativen Inhalt eines Gesellschaftsvertrags:
- Dauer der Gesellschaft (meist unbestimmt)
- Angabe des Geschäftsjahrs
- Nachschüsse zur Stammeinlage
- Angaben zur Geschäftsführung und Vertretung
- Aufsichtsrat (bei über 50 Gesellschaftern und Stammkapital von mindestens 70 000 Euro und 300 Arbeitnehmern), ansonsten auf freiwilliger Basis
Regelungen bezüglich
- Generalversammlung / Gesellschafterversammlung
- Buchführung, dem Jahresabschluss und der Gewinnverwendung beziehungsweise der Gewinnverteilung
- Geschäftsanteilen und der Übertragung von Geschäftsanteilen
- Minderheitenrechten
- Kündigungsrechte
- Absprachen zur Auflösung der Gesellschaft
- Absprachen für den Fall des Todes eines Gesellschafters
Inhalt eines Gesellschaftsvertrages für die offene Gesellschaft (OG)
Wer statt einer GmbH eine Offene Gesellschaft (OG) gründen möchte, ist an keine strengen Bestimmungen gebunden wie bei der Gründung einer GmbH. Allerdings ist es auch hier empfehlenswert, nicht auf die Gesellschaftsvertrag Errichtung zu verzichten. Im Grunde sind für den Gesellschaftsvertrag für die Offene Gesellschaft die gleichen Punkte empfehlenswert wie auch bei dem Gesellschaftsvertrag für eine GmbH. Zusätzlich ist es empfehlenswert, ein Wettbewerbsverbot in den Vertrag mit aufzunehmen oder es ausdrücklich aufzuheben.
Es ist empfehlenswert, im Gesellschaftsvertrag auch Regelungen zu der Mindestwochenarbeitszeit und Urlaubstagen zu treffen. Auf diese Weise können Konflikte und ein Gesellschafterstreit vermieden werden.
Inhalt eines Gesellschaftsvertrages für die Kommanditgesellschaft (KG)
Auch bei der Kommanditgesellschaft (KG) gibt es, wie auch bei der OG, keine starren Bestimmungen, was einen Gesellschaftsvertrag angeht. Bei der KG Gründung ist es allerdings trotzdem empfehlenswert, nicht auf einen Gesellschaftsvertrag zu verzichten. Auch hier gilt, dass die gleichen Punkte wie bei der GmbH Gründung und der OG Gründung sinnvoll sind.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Punkte sie zwingend in einen Gesellschaftsvertrag für eine Kommanditgesellschaft aufnehmen sollten, lassen Sie sich von einem Spezialisten beraten. Dieser kann Ihnen auch die Kommanditgesellschaft Vorteile / Nachteile detailliert erläutern.
Firmenbuchgerichte
Alle Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften müssen ins Firmenbuch eingetragen werden. Wenn Sie in Erfahrung bringen möchten, welches Firmenbuchgericht für Sie zuständig ist, dann werden Sie in der Gerichtsdatenbank des Justizministeriums fündig. In der Regel finden Sie die Firmenbuchgerichte im Landesgericht; zuständig ist immer das Firmenbuchgericht am Standort des Unternehmens.
Gesellschaftsvertrag Muster
Viele Gründungswillige schauen sich nach einem Gesellschaftsvertrag Muster oder einer Gesellschaftsvertrag Vorlage um. Dies ist auch durchaus sinnvoll – allerdings nur zur Vorabinformation. Weil Gesellschaftsvertrag Vorlagen häufig unvollständig sind oder Fehler enthalten, sollten Sie sich nicht blind auf die Muster verlassen.
Suchen Sie im Falle des Falls immer einen Experten auf, der Sie unterstützen und beraten kann. Auch bei Fragen zum Gesellschaftsvertrag Startup, dem Unternehmenskaufvertrag oder der Ein-Personen-GmbH ist eine professionelle Beratung unersetzlich.